Überbuchung unseres Ferienhauses

Gestern ist das Schlimmste passiert, was einem Ferienhaus-Vermieter so widerfahren kann: eine doppelte Buchung für den gleichen Zeitraum. So ein Mist!

Zum Glück hatten die Mieter, die übrigens schon im dritten Jahr hintereinander zur gleichen Zeit kommen, noch per WhatsApp geschrieben: "So, wir sind in ein paar Stunden da." Daraufhin konnte ich blitzschnell zurückschreiben, dass mir hier ein riesengroßer Fehler unterlaufen ist. Vielmehr hat sich das Buchungssystem von der Vereinsseite nicht mit Airbnb synchronisiert. Also habe ich gleich mitgeteilt, dass aktuell noch Feriengäste bis Sonntag vor Ort sind.

Ich habe dann angeboten, dass sie das kleine Tiny Apartment bei mir im Haus bis Sonntag nutzen könnten. Danach hätten sie bis Donnerstag das große Ferienhaus bewohnen können – denn dann wäre eh der nächste Gästewechsel gewesen. Gebucht waren eigentlich nur drei Tage, und für die Verlängerung hätte ich natürlich nichts berechnet. Aber da die beiden mit zwei Katzen anreisen wollten, wäre das kleine Apartment bei mir im Haus schlichtweg zu klein für zwei Personen und zwei Stubentiger gewesen.

Ich hatte sogar angeboten, eine Entschädigung zu zahlen, die wenigstens das Benzingeld abgedeckt hätte. Aber das wollten sie nicht. Stattdessen schrieben sie, ich solle das Geld lieber für das Ferienobjekt nutzen. Trotz allem Ärger haben sie echt viel Verständnis für meinen eigentlich unentschuldbaren Fehler gezeigt.

Die Feriengäste sind dann wieder nach Hause gefahren, haben ihr Wohnmobil gepackt und sind damit auf Tour gegangen. Am Sonntag treten sie hier in der Nähe auf einem Campingplatz auf. Im Endeffekt konnte also noch alles geregelt werden, trotz des ganzen Ärgers mit der verpatzten Buchung.

Das Buchungssystem auf der Vereinsseite ist leider nicht der Hit, und die Synchronisierung mit Airbnb hakt immer wieder. Normalerweise pflege ich alles selbst in einer eigenen Datenbank. Aber in diesem Fall habe ich es irgendwie verschwitzt – Asche auf mein Haupt!

Und ja, ich muss zugeben, ich bin mit dem ganzen Handling wirklich langsam ein wenig überfordert. Viele Anfragen und Buchungen kommen per E-Mail, WhatsApp oder Facebook Messenger rein. Auch die kostenlosen Urlaubsplätze, die ich anbiete, wenn mal ein paar Tage Buchungslücken sind, genauso wie ganz allgemein die übers Jahr verteilten kostenlosen Urlaubsplätze erfordern einiges an Verwaltung. Dazu kommt noch, dass ich das riesige Grundstück und das Ferienhaus quasi alleine in Schuss halte. Das frisst echt viele Arbeitsstunden im Monat. Ohne die gelegentliche Unterstützung meiner Freundin und meines Sohnes hätte ich das ganze soziale Ferienprojekt schon längst einstellen müssen. Wir betreiben das alles ja im Ehrenamt, und eigentlich wäre das schon ein Fulltime-Job.

Ich werde nicht jünger. Und obwohl ich eine schwere Herzkrankheit, diverse Wehwehchen und Auas und auch die Diagnose Demenz habe, erlebe ich gerade ein gesundheitliches Hoch. Aber leider wird der Tag kommen, an dem ich das alles nicht mehr stemmen kann. Dann bin ich darauf angewiesen, dass mein Sohn das Ganze gegebenenfalls weiterführt. Er ist aber gerade im Studium, das kann ich einfach nicht erwarten. Und ich weiß auch nicht, ob er das als junger Mensch mit viel um die Ohren überhaupt machen würde. Man wird sehen, wie es weitergeht. Aber ich denke, es dauert noch einige Jahre, bis ich nicht mehr in der Lage bin.

Das soll jetzt absolut keine Rechtfertigung für den Fehler sein, der mir hier passiert ist, aber ich wollte es trotzdem erwähnt haben. Ich weiß, dass die Feriengäste, die dann umkehren mussten, hier mitlesen. Daher möchte ich mich noch einmal in aller Form ganz herzlich bei euch entschuldigen. Wie versprochen gibt es, wenn ihr dann noch einmal bucht, einen Nachlass. Und wenn es passt, lade ich euch auch zu einem Grillabend ein.

Vielen Dank noch mal für euer Verständnis. Ich kann mir denken, dass manch anderer berechtigterweise ganz anders reagiert hätte.